Ubstadt-Weiher investiert in Bildung und den Bevölkerungsschutz
Die Verabschiedung des Haushalts ist in mancher Gemeinde ein heißes und bitter umkämpftes Thema. In Ubstadt-Weiher sparen sich die Gemeinderatsfraktionen das Gerangel ums Zahlenwerk. Einstimmig verabschiedete das Gremium in seiner Januarsitzung den Haushalt für das Jahr 2023. Streitereien und Ungereimtheiten bleiben aus, Sachthemen und die aktuellen Problemfelder Energiekrise, Klimawandel und Wohnungsknappheit stehen im Fokus.
„Es freut mich, dass wir gerade in diesen Zeiten an einem Strang ziehen“, kommentierte Bürgermeister Tony Löffler (CDU) das einstimmige Votum des Gemeinderats. Löffler hatte den Entwurf für den Haushalt in der Dezembersitzung eingebracht. Bereits hier zeichnete sich eine breite Mehrheit für die Planungen der Verwaltung ab. Trotz schlechterer Konjunktur und steigenden Bau-, Personal- und Energiekosten liegt in Ubstadt-Weiher eine stabile Haushaltslage ohne große Neuverschuldung vor.
„Die aktuelle Stimmung ist eigentlich schlechter als die eigentliche Haushaltslage. Wir stehen noch gut da“, erklärte Rathauschef Löffler. 1,35 Millionen Euro an neuen Krediten werden für 2023 fällig. Damit steigt auch die Pro-Kopf-Verschuldung um gut 100 auf etwa 613 Euro. Rund neun Millionen Euro möchte Ubstadt-Weiher im laufenden Jahr investieren. Mehr als eine Million Euro fließen dabei in das Alfred-Delp-Schulzentrum im Ortsteil Ubstadt. Die Sanierungs- und Neubauarbeiten werden hier wohl zum Jahresende abgeschlossen. Die Gesamtmaßnahme, die über die letzten Jahre mehr als zehn Millionen Euro kostete, findet so ihr Ende.
Bildung und Jugend nehmen im Haushalt noch weitere Investitionspunkte ein. So fließen Gelder für den Neubau des Kindergartens in Zeutern, für die Sanierung von Sanitäranlagen in der Grundschule Zeutern und für die Schaffung einer Waldkindergartengruppe, die sich von vielen Familien aus den vier verschiedenen Ortsteilen gewünscht wurde. Außerdem sind Investitionen in die Notstromversorgung von öffentlichen Gebäuden, für Photovoltaikanlagen, weitere Sanierungsmaßnahmen und Straßenbauvorhaben vorgesehen.
Nachdem der Haushalt einstimmig verabschiedet wurde, widmeten sich die Gemeinderäte umgehend der Umsetzung einzelner Vorhaben, bei denen als letzte Hürde die finalen Auftragsvergaben anstanden. So wurden die Aufträge für die Anschaffung und Installation eines Notstromaggregats für das Ubstadter Rathaus und für einen weiteren Heizöl-Lagertank für die bestehende Notstromversorgung der Kläranlage vergeben. Letztere Maßnahme sorgt dafür, dass Ubstadt-Weihers Kläranlage zukünftig zwei Wochen autark betrieben werden kann.
Für die Umgestaltung des Außenbereichs des Alfred-Delp-Schulzentrums wurde der Weg für die Erstellung einer Konzeptionsplanung freigemacht. Nach Abschluss der Sanierung Ende 2023 soll dann im Jahr 2024 auf Basis des Plans der Pausenhof des Schulzentrums umgestaltet werden. Außerdem beauftragte der Gemeinderat eine Mannheimer Baufirma mit der Ertüchtigung des Regenüberlaufbeckens „Hinterwiese“ in Ubstadt. Im Haushalt für das laufende Jahr sind für diese Maßnahme gut 360.000 Euro vorgesehen. Tatsächlich könnte die Maßnahme der Gemeinde unterm Strich gut 10.000 Euro günstiger zu stehen kommen.
(mit freundlicher Genehmigung von Florian Ertl, BNN)