Buchsbäume kontrollieren!
Erstelldatum28.04.2025
Grüne Raupen mit schwarz-gelber Zeichnung, bestens getarnt im Laub der Buchsbäume und im selbst produzierten Gespinst: Da sind sie wieder – die Raupen des Buchsbaumzünslers. Oft bemerkt man sie erst, wenn ihre Futterpflanzen schon fast völlig kahl gefressen und es dann eben schon zu spät ist. Bereits in den letzten Jahren sind der unmäßigen Gefräßigkeit des Buchsbaumzünslers zahllose Buchbäume in Ubstadt-Weiher zum Opfer gefallen, und auch in diesem Jahr sind sie wieder da.
Was tun?
1.Kontrolle: Je früher der Befall erkannt wird, umso größer die Erfolgsaussichten bei der Bekämpfung. Auch wenn der Buchs äußerlich gut aussieht, lohnt es sich deshalb ins Innere des Strauchs hinein zu schauen, denn dort sind die Gespinste versteckt, in denen sich die Raupen entwickeln.
2. Unangenehm aber wirksam: Gespinste ausschneiden und Raupen absammeln und vernichten (zerdrücken, verbrennen oder in geschlossenen Behältern ausschwefeln - keinesfalls in der Landschaft entsorgen!). Auch ein kräftiger Rückschnitt kann hilfreich sein.
3. Nützlinge fördern: Heimische Singvögel haben die Raupen des Buchsbaumzünslers als schmackhafte Nahrung entdeckt. Wer Nistmöglichkeiten und Vogelnährgehölze in den Garten holt, kann auf tatkräftige Unterstützung bei der Schädlingsbekämpfung hoffen.
4. Spritzen? Ja, aber mit Verstand.
Zu zugelassenen Pflanzenschutzmitteln berät der Fachhandel (Gärtnereien, Raiffeisen- oder gut sortierte Baumärkte):
Ein natürlicher und wirksamer Wirkstoff wird z.B. aus den Samen des tropischen Neem-Baumes gewonnen (z.B. Schädlingsfrei Neem). Das Mittel muss mehrfach, konsequent und gemäß der Anwendungshinweise angewendet werden. Wer einen Pflanzenschutz-Schein besitzt, kann auch ein Bt-Präparat (Dipel ES) anwenden, dass bei Schmetterlingsraupen als Fraßgift wirkt. Grundsätzlich muss mit einer Druckspritze gezielt in die Büsche hinein gespritzt werden, so dass die Raupen in den Gespinsten getroffen werden. Je kleiner und jünger die Raupen bei der Anwendung sind, desto höher sind die Erfolgsaussichten.
Bei anderen Mitteln ist unbedingt darauf zu achten, dass sie für die Pflanzen- und Schädlingsart zugelassen sind und dass sie so angewendet werden, dass Nützlinge geschont werden (z. B. bienengefährdende Mittel; nie in den sonnigen Mittagsstunden und in offene Blüten spritzen!)
5. … oder roden?
Wenn die Pflanzen schon sehr stark geschädigt sind muss man abwägen, ob die aufwändige Behandlung lohnt. Wenn gerodet wird, sollte die Pflanze vorzugsweise verbrannt oder in einer geschlossenen Tüte über den Hausmüll entsorgt werden. Auf keinen Fall in der Landschaft entsorgen, weil der Zünsler sich dann ungestört ausbreiten kann.
Mit Buchsbaum-Zünsler befallene Grünabfälle können auch über den Grasschnitt-Container am Recyclinghof entsorgt werden.
6.…Und was anderes pflanzen:
Andere (Klein-)Sträucher, wie z. B. Sommerspiräeen oder Lavendel zur Beet-Einfassung, portugiesischer Lorbeer, Duftblüte, Mittelmeer-Schneeball oder echter Lorbeer als immergrüne Einzel- oder Kübelpflanze können Buchsbäume würdig ersetzen.
7. Die Mischung macht’s:
Grundsätzlich trägt eine vielfältige Pflanzenauswahl dazu bei, dass eine Schädlingsinvasion (von welcher Art auch immer) keinen Totalausfall verursacht. Heimische Pflanzen sind i.d.R. robuster als Exoten.
Hinweis: Buchsbäume auf gemeindeeigenen Grünflächen (insbesondere an den Friedhöfen) werden von Bauhof-Mitarbeitern mit einem für öffentliche Anlagen zugelassenen biologischen Insektizid gespritzt. Eine erste Behandlung erfolgt in den nächsten Tagen, weitere nach Bedarf. Unmittelbar während und nach dem Spritzmitteleinsatz ist ein Kontakt mit den Pflanzen zu meiden.