Schlimmes Stadtbahnünglück zwischen Zeutern und Odenheim am 11. März 2025
Erstelldatum12.03.2025
Aus bislang unbekannter Ursache kollidierte am Dienstagmittag kurz vor der östlichen Ortseinfahrt Zeutern ein Tanklaster mit einer Stadtbahn. Drei Personen wurden tot geborgen, der Fahrer des Lasters wurde schwer verletzt.
Nach aktuellem Stand der Ermittlungen überquerte ein mit mehreren tausend Litern Heizöl beladener Tanklaster gegen 14:15 Uhr kurz vor der Ortseinfahrt Zeutern den unbeschrankten Bahnübergang, um in Richtung Industriestraße zu fahren. Hierbei wurde er von einer in Richtung Odenheim fahrenden Stadtbahn an der rechten Fahrzeugseite erfasst und rund 40 Meter mitgeschleift. Aufgrund der Kollision brannten der vordere Teil der Stadtbahn und der LKW vollständig aus. Eine Person wurde von Einsatzkräfte der Kriminaltechnik aus dem Führerhaus der ausgebrannten Bahn geborgen. Die zwei weiteren Verstorbenen befanden sich im vorderen Bereich der Bahn. Aufgrund der Schwere der Brandeinwirkung dauert die Identifizierung der drei Personen nach wie vor an. Der 49-jährige Fahrer des Tanklasters wurde unmittelbar nach dem Eintreffen der Rettungskräfte von einem alarmierten Rettungshubschrauber mit schweren Verletzungen in eine Spezialklinik transportiert. Zehn weitere Fahrgäste in der Bahn erlitten leichte Verletzungen. Wie viele Personen sich insgesamt zum Zeitpunkt der Kollision in der Straßenbahn befanden, ist noch nicht abschließend geklärt.
Einsatzkräfte verhindern noch Schlimmeres
Durch das schnelle Eintreffen der Freiwilligen Feuerwehr aus Ubstadt-Weiher konnte noch Schlimmeres verhindert werden. Schnell, organisiert und routiniert nahmen die Rettungskräfte ihre Arbeit auf. Zu ihren Aufgaben gehörten die Löschwasserversorgung, das Abschalten der unter Spannung stehenden Oberleitung und die Eindämmung einer möglichen Umweltkatastrophe durch auslaufendes Heizöl – ein komplexer Einsatz mit vielen Herausforderungen.
Die Freiwillige Feuerwehr Ubstadt-Weiher übernahm die Brandbekämpfung, unterstützt von den Wehren aus Östringen, Kronau sowie Bruchsal mit einem Großtanklöschfahrzeug. Insgesamt waren 85 Feuerwehrkräfte unter der Einsatzleitung von Roland Frevele im Einsatz. Der Rettungsdienst, unter der Führung von Alexander Schmitt, war mit 31 Kräften, zwei Rettungshubschraubern, einem Notarzteinsatzfahrzeug und vier Rettungswagen vor Ort. Ebenso war der DRK Ortsverband Zeutern im Einsatz. Notfallseelsorger kümmerten sich um die Betreuung der Betroffenen. Die Polizei sperrte die Unfallstelle weiträumig ab, übernahm die Ermittlungen und richtete eine Anlaufstelle und eine Hotline für Angehörige ein. Auch Kreisbrandmeister Jürgen Bordt und sein Stellvertreter Dominik Wolf machten sich vor Ort ein Bild der Lage. Die AVG war mit Geschäftsführer Christian Höglmeier und weiteren Mitarbeitenden an der Unfallstelle. Mit den Bergungsarbeiten wurde noch am Abend begonnen.
Schnell gelang es der Feuerwehr, den Brand unter Kontrolle zu bringen, doch die Nachlöscharbeiten dauerten noch Stunden. Die Landstraße 552 wurde ab Zeutern vollständig für den Verkehr gesperrt. Für die Fahrgäste richtete die AVG einen Schienenersatzverkehr ein, der auch in den kommenden Tagen bestehen bleiben wird, da das gesamte Ausmaß der Schäden an der Strecke und der Oberleitung noch nicht abschätzbar ist.
Die Hintergründe des Verkehrsunfalls sind derzeit noch Gegenstand der Ermittlungen der Verkehrspolizei Karlsruhe. Der entstandene Sachschaden kann noch nicht abschließend beziffert werden. Die L 552 an der Ortseinfahrt Zeutern war zum Zwecke der Unfallaufnahme und Bergungsarbeiten bis 03:30 Uhr in beide Fahrtrichtungen gesperrt.
Zur Bergung der ausgebrannten Stadtbahn muss die L 552 zwischen Zeutern und Odenheim am Donnerstag voraussichtlich ab gegen Mittag bis zum Abend und am Freitag tagsüber ab ca. 8 Uhr für den Verkehr voll gesperrt werden.
Um Beachtung wird gebeten!
Herzlichen Dank an alle Einsatzkräfte und Ersthelfer
Ich danke allen Einsatzkräften, allen voran unserer Freiwilligen Feuerwehr aus Ubstadt-Weiher, die einmal mehr ihre Einsatzbereitschaft, ihre Fähigkeit und ihr Können unter Beweis gestellt hat, aber natürlich auch allen anderen Rettungskräften,Ersthelfern und weiteren Helfern, die sich vor Ort für andere eingesetzt haben.
Die Bevölkerung, Bürgermeister Tony Löffler, der Gemeinderat und die Gemeindeverwaltung trauern gemeinsam mit den Angehörigen der Verstorbenen. Wir wünschen den Verletzten schnelle und vollständige Genesung
Tony Löffler, Bürgermeister