Fasching im Sommer – Der Zug der Gaudi 2025 in Ubstadt
Erstelldatum05.03.2025
Echte Narren spüren die Fasnacht spätestens nach dem Zug der Gaudi in Ubstadt in allen Knochen. Hinter ihnen liegt meist eine lange fünfte Jahreszeit, voller Feste, Sitzungen und Umzüge.
Den feierlichen Höhepunkt im närrischen Kalender der Region markiert dabei eben immer der Deluxe-Aperitif aller Umzüge, der legendäre Zug der Gaudi des Elferrates Ubstadt-Weiher. Wenn die lila Esel rufen, dann kommen sie noch einmal alle, dann laufen sie noch einmal alle zur Hochform auf. Ein letztes Aufbäumen der Fasnacht, bevor bekanntlich einen Tag später am tränenschwangeren Aschermittwoch wieder alles vorbei ist.
Alle Kräfte wurden mobilisiert, und so zogen am Dienstagnachmittag ab 14:00 Uhr (plus ein paar Zerquetschte) nicht weniger als 55 Zugnummern durch Ubstadt. Dazu brannte die Sonne vom Himmel, schien auch noch einmal alles geben zu wollen, spendierte an diesem 4. März Temperaturen schon fast im sommerlichen Bereich. Publikum und Narren – alle schmorten in der eigenen Supp, gestört hat’s freilich niemanden. „Besser als annerscht rum“, ruft ein fröhlicher Schlumpel, dem auf der schwarz geteerten Stirn sichtbar das Wasser stand. Aber wie heißt es doch so wunderschön und zärtlich lyrisch in einem bekannten närrischen Chanson? „Aber Scheiß drauf, Fasching ist nur einmal im Jahr.“ Wie wahr, wie wahr.
Den Anfang des Umzuges, oder eben den Triebwagen des Zuges der Gaudi, markierten dabei natürlich die Lokalmatadoren. Fröhlich wie eh und je, tanzend, singend, schunkelnd schob sich die erste Abordnung des Elferrates Ubstadt-Weiher inklusive Zugmarschall und der Minigarde im Schlepptau durch die Menge. Hinter ihnen, ebenfalls in Ubstadt zu Hause, der Musikverein Echo im bunten Pelz. Danach, Teil der Feuerwehr Ubstadt-Weiher, der Fanfarenzug, Landsknechte in Höchstform.
Alle nachfolgenden Gruppen, egal ob zu Fuß oder an Bord gigantischer Umzugswagen, nun gesondert aufzuzählen, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Daher einfach ein riesiges Dankeschön an die Gäste aus: Odenheim, Langenbrücken, Tiefenbach, Ettlingen, Stettfeld, Hilsbach, Forst, Bruchsal, Karlsdorf-Neuthard, Kraichtal, Kronau, Wiesental, Waghäusel, Heidelsheim, Zeutern, Flehingen, Hambrücken, Oberhausen, Huttenheim und aus allen anderen Fastnachtshochburgen in der Region, die wir jetzt schändlicherweise vergessen haben.
Was es noch zu sagen gäbe? Nun, da wären die erhöhten Sicherheitsmaßnahmen – im Nachgang des schrecklichen Anschlages in Mannheim auf die Beine gestellt. Viele Ordner und Security-Kräfte sicherten die Umzugsstrecke ab, an vielen Zufahrtsstraßen wurden strategisch Hindernisse platziert, um ein Durchkommen in böser Absicht zu verhindern. Vorfälle gab es nach bisherigem Sachstand keine, lediglich einen Einsatz der Sanitäter auf der Umzugsstrecke konnten wir im Zuge des Geschehens beobachten.
Die Zahl der Gäste dürfte bei diesem Umzug wieder in die Tausende gegangen sein, so voll war es entlang der Strecke schon lange nicht mehr. So darf Ubstadt auf einen wunderbaren und unvergesslichen Zug der Gaudi zurückblicken, der einmal mehr den würdigen Höhepunkt der Kraichgau-Fasnacht markiert. So laut und fröhlich hat der Esel schon lange nicht mehr geblökt – wir freuen uns jetzt schon auf eine Fortsetzung im kommenden Frühling.
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