Der Igel ist ‚Wildtier des Jahres 2024‘
Erstelldatum22.02.2024
Mit der Wahl zum Wildtier des Jahres 2024 macht die Deutsche Wildtier Stiftung auf ein Tier aufmerksam, das einst ausgesprochen häufig war, heute aber auf der Roten Liste der Säugetiere Deutschlands in der „Vorwarnliste“ geführt wird.
Mit der Wahl zum Wildtier des Jahres 2024 macht die Deutsche Wildtier Stiftung auf ein Tier aufmerksam, das einst ausgesprochen häufig war, heute aber auf der Roten Liste der Säugetiere Deutschlands in der „Vorwarnliste“ geführt wird.
Igel brauchen kleinteilige Strukturen wie Gebüsche und Gehölze, in denen sie ausreichend Futter und Versteckmöglichkeiten finden. Weil diese Strukturen draußen in der Landschaft weniger geworden sind, sind die Stacheltiere häufiger in Siedlungsbereichen mit Gärten und Grünanlagen anzutreffen. In den Gärten ist der Igel allgemein ein gern gesehener Gast – vor allem weil Schnecken ganz oben auf seinemSpeisezettel stehen, neben Spinnen und Tausendfüßern, Regenwürmern und Ohrwürmern, Laufkäfern und Insektenlarven. Mauern und massive Zäune, die bis zum Boden reichen, verwehren dem Igel vielerorts den Zugang zum Garten - während schon wenige Zentimeter große Schlupflöcherim Zaun genügen, damit er ungehindert ein- und ausgehen kann.
Wenn die Igel in diesen Tagen bei Temperaturen um 10°C aus dem Winterschlaf erwachsen, haben sie ca. 30% ihres Körpergewichts verloren und einen riesigen Hunger. Auf der Suche nach Futter legt ein Igel Nacht für Nacht mit seinen kurzen Beinen mehrere Kilometer zurück. Bis zu 100 ha kann sein Jagdrevier groß sein! Bei den ausgedehnten abendlichen Streifzügen ist der kleine Stachelträger vielen Gefahren ausgesetzt. Zu seinen natürlichen Feinden gehören Dachs, Fuchs und Uhu. Wittert der Igel Gefahr, rollt er sich zu einer stacheligen Kugel zusammen. Dazu stellt er seine 5 000 bis 7 000 Stacheln mithilfe der ebenso vielen kleinen Muskeln auf. Was gegen einen hungrigen Fuchs helfen mag, ist aber keine hilfreiche Strategie gegen Autos und andere Gefahren, denen Igel im Siedlungsbereich ausgesetzt sind.
Im Straßenverkehr sind die dämmerungs- und nachtaktiven Tiere schwer zu sehen. Vorausschauendes Fahren bei angepasstem Tempo kann Igel und andere Tiere vor dem Verkehrstod bewahren! An Straßen die häufig von Tieren gequert werden, wie beispielsweise an der Zeuterner Unterdorfstraße am Ortsausgang nach Stettfeld, sind Autofahrer zu besonderer Vorsicht aufgerufen.
Später im Jahr kommen andere Gefahren dazu: Mähroboter können Igeln schwere Verletzungen zufügen, wenn sie abends und nachts in Betrieb sind. Sie gehören daher am Ende des Tages zurück in die Garage. Weitere Tipps, wie dem stacheligen Wildtier des Jahres geholfen werden kann, sind in der Igel-Broschüre des NABU zu finden: https://www.nabu-shop.de/nabu-aktiv-der-igel-artenschutz-vor-der-haustur.